Dem Imker über die Schulter geschaut – Asiatische Hornissen

Heute, aktuelles über die invasive, asiatische Hornissenart Vespa velutina nigrithorax.

Sie ist inzwischen auch in unserer Region Rheinhessen-Nahe gesichtet worden (Landkreise Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Birkenfeld und Mainz-Bingen, sowie die kreisfreien Städte Mainz und Worms) und Funde gab es bereits nahezu vor der Tür von Schweppenhausen, nämlich nordöstlich in Weiler und südwestlich in Gutenberg.

Die Vespa velutina wurde 2004 erstmals in Europa nachgewiesen und begann ihre Invasion aus Frankreich heraus. Sie breitet sich nun weiter in den Nordwesten Deutschlands aus und gilt als Gefahr für unser Ökosystem. Grund dafür ist ihr Nahrungsverhalten. Auf ihrem Speiseplan stehen nicht nur Honigbienen, sondern auch andere bestäubende Insekten.

Für den Menschen ist die asiatische Hornisse erst einmal so ungefährlich wie die heimisch vorkommende Gattung. Sie sind bei Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln friedfertig. So greifen Hornissen niemals grundlos an, sie sind sogar scheuer als Honigbienen und ziehen es immer vor, einem Konflikt durch Flucht auszuweichen. Störungen wie heftige Bewegungen, Blockieren der Flugbahn sowie Erschütterungen am Nest müssen natürlich grundsätzlich vermieden werden.

Sie ist aber nicht nur für uns Imker von Interesse, da sie vor Bienenstöcken die heimkehrenden Bienen im Schwebflug abfängt, sondern kann sich außerdem auch zu einem echten Schädling im Wein- und Fruchtanbau entwickeln, wie Beispiele aus Spanien und Portugal zeigen.

Der Deutsche Imkerbund warnt seit geraumer Zeit davor und fordert Politik und Behörden auf, Ihrer Bekämpfungspflicht nachzukommen.

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornissenart ist nach den Vorgaben der Europäischen Kommission eine nicht heimische, invasive Art und fällt in die Kategorie der Früherkennung, wonach sie  überwacht und bekämpft werden muss.

Charakteristisch sind Ihre Nester mit seitlichem Ausgang. Anfangs wird ein rundes Gründungsnest mit ca. 10-20 cm Durchmesser gebaut das sich z.B. in Büschen, Hecken oder Holzstapel befinden kann. Später bauen sie dann ein ovales Sekundärnest mit ca. 30-60 cm Durchmesser das sich meist in hohen Bäumen befindet.

In den Körpermerkmalen unterscheidet sie sich von unserer heimischen Hornisse „Vespa crabro“. Man erkennt die Asiatische Hornisse an ihrer schwarzen Grundfärbung. Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit gelben Binden. Die Beine sind im Gegensatz zur Ihren geschützten Europäischen Artgenossen schwarz/gelb gefärbt.

Aufgabe ist es eine weitere Ausbreitung dieser Gattung zu verhindern. Alle Bürger sind aufgefordert, bei jeglicher Sichtung einer asiatischen Hornisse oder eines Nestes, dies den entsprechenden Behörden zu melden, um frühzeitig den Lebenszyklus zu unterbrechen und die Bildung von großen Nestern zu verhindern. Die kann man auch online melden, so z.B. unter

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

bzw. per ✉️ artenfinder(a)snu.rlp.de

oder

Frank Steinacher
Imker, Hornissen- und Wespenberater
Sonnengasse 13a

55234 Freimersheim (Rhh)

📱 +49 (0) 1577 46 00 870
✉️ steinacher(a)ok.de / steinacherfrank(a)gmail.com


Beitrag vom ImkerVerein Guldenbachtal e.V.


Sehenswerte Videos bzw. weitere Infos zum Thema:


Sollte es nun doch ein Bienenschwarm sein, so melde ihn so schnell als möglich unter folgenden Kontakten. Sie sind zu finden

oder


Dem Imker über die Schulter geschaut – Teil 1: Imkern

Teil 2: Asiatische Hornisse

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